Gründung der Katzenzunft

Am 27. März 1958 kam es dann zur Gründungsversammlung der Katzenzunft, zu der 21 Interessenten kamen. Otto Ginter leitete die Versammlung. Zunächst gab es dann noch eine große Hürde zu nehmen, als es darum ging, einen Narrenrat zu wählen. Die Mehrzahl der Anwesenden wollten einen Elferrat, wie ihn damals fast alle Zünfte in der näheren und weiteren Umgebung hatten. Max Broghammer setzte sich aber vehement für einen Narrenrat ein, der keine feste Mitgliederzahl haben sollte, da nach seinen Recherchen ein Elferrat eine Erfindung des rheinischen Karnevals war und in der schwäbisch-alemannischen Fasnet alle alten Zünfte einen Narrenrat hätten.
Die anderen Sitzungsteilnehmer waren jedoch damit nicht ganz einverstanden und so einigte man sich schließlich auf einen „Siebenerrat“, der dann nach einigen Jahren zum Katzenrat wurde. Auch heute noch hat dieser keine feste Mitgliederzahl.
Besonders erwähnenswert ist, dass in der Hardter Zunft bereits 1976 erstmals auch drei Frauen in den Katzenrat gewählt wurden. Im Vergleich zu anderen Traditionszünften, die sich heute noch schwer tun, Frauen in ihr Gremium aufzunehmen, haben hier die Hardter Katzen in Bezug auf die Emanzipation der Frauen Pionierarbeit geleistet. Über die wahren Gründe hierfür darf spekuliert werden.
Die ersten Wahlen ergaben dann folgendes Ergebnis: Franz Flaig wurde zum ersten Zunftmeister gewählt. Weitere Mitglieder waren: 2. Max Broghammer, 3. Josef Stollbert, 4. Josef Steiner, 5. Otto Ginter, 6. Otto Haberer, 7. Stefan Fehrenbacher, so wie ein Beisitzer – Karl Maier (so die Reihenfolge im Protokollbuch).
Josef Stollbert, der bereits zuvor zum Kritzelmeister gewählt worden war, wurde beauftragt, eine Satzung auszuarbeiten. Nach vielen Beratungen und Diskussionen wurde diese dann verabschiedet.
Entstehung des Katzenkleids
Am 20.04.1958 brachte dann Bildhauer Tränkle die erste fertige in Lindenholz geschnitzte Katzenmaske in den "Grünen Baum", wobei auch Walter Kunz, der Schöpfer des Gipsmodells, anwesend war. Diese Maske fand bei den Anwesenden großen Anklang. Alfred Hafner wünschte sich die Maske allerdings etwas dämonischer. Tränkle versprach die Maske in diesem Sinne noch zu verändern. Da diese Maske schwarz war, bat Max Broghammer den Maskenschnitzer noch eine hellere Maske für eine Kätzin herzustellen und noch ebenfalls eine kleinere Kindermaske, damit eine ganze Katzenfamilie beisammen war.
Nachdem nun die Maske geschaffen war, musste auch ein passendes Katzenkleid dazu geschneidert werden. Otto Ginter hatte hierzu die meisten und auch brauchbarsten Vorschläge eingebracht. Außer Ginter machten noch Hermann Hettich, Bildhauer Tränkle und Maler Binnemann Entwürfe für ein Katzenkleid mit entsprechender Bemalung. Tränkle, Ginter und Hettich hatten in ihrem Entwurf helle Stofffarben vorgesehen, ähnlich den in der alemannischen Fasnet bekannten Hanselkleidle. Binnemann, von Alfred Hafner beeinflusst schlug einen schwarzen Stoff mit heller Bemalung vor, der zu der schwarzen Maske noch besser passen würde. Für die Bemalung des Kleidles machte dann Maler Lässing aus Schramberg noch einen Entwurf, ebenfalls auf schwarzem Grund.
Das erste Katzenkleid wurde dann von Schneidermeister Johann Georg Kopp gefertigt und von Maler Lässing bemalt. Maler Lässing war es dann auch, der für ca. 15 Jahre alle Kleidle der Zunft bemalt hat.
Das vollständige Katzenkleid mit Maske, Geschell, Maschen, Katzenwadel und Tasche ist bei der Vorstellung der Katzen beschrieben.